Tageblatt 23.03.2021 – Luxemburg-Cents / Gestank, Lärm und störende Lichtimmissionen

Seit mehreren Jahren schon beschweren sich Bewohner vom Cents über
Luftverschmutzung und Lärmbelästigung durch die Straßenbaufirma Karp-Kneip.

Kürzlich hat das Umweltamt dem örtlichen Interessenverein auf dessen Beschwerdebrief
geantwortet.

Es rieche immer wieder nach faulen Eiern in seinem Viertel, beschwerte sich ein Leser. Die
Anwohner würden schon seit Jahren darüber klagen, doch nichts geschehe. Im Fadenkreuz der
Kritik steht die auf Cents ansässige Baufirma Karp-Kneip. Das „Syndicat d’intitiative et
d’intérêts locaux Fetschenhof-Cents“ (SIILFC) bemüht sich schon seit längerer Zeit darum, die
Probleme zu regeln, doch bisher ohne Erfolg. Das Hauptproblem sei in der Tat der Gestank,
bestätigt die Präsidentin des Interessenvereins, Nadine Molitor.
Es beständen aber mittlerweile direkte Kontakte zu Karp-Kneip. „Wir wollen erst versuchen, auf
einem freundschaftlichen Weg die Probleme aus der Welt zu schaffen“, sagt Molitor. Im Januar
dieses Jahres habe man einem Vertreter von Karp-Kneip nachts die Beeinträchtigungen vor Ort
gezeigt. Dieser sei selbst überrascht gewesen, wie viel Lärm im Wohngebiet ankommt.

15 Beschwerden
Kürzlich hat das Umweltamt detailliert zu den Beschwerden Stellung genommen. Die Antwort
dürfte die Anwohner allerdings wohl kaum zufrieden stellen. Das Umweltamt weist eingangs
darauf hin, dass die besagte Firma beim Antrag zur Genehmigung alle notwendigen
Impaktstudien ordnungsgemäß eingereicht habe: ein Gutachten zu den Geräuschimmissionen,
eine Studie bezüglich der Geruchsimmissionen der Asphaltmischanlage sowie eine Impaktstudie
zu der Belastung durch Schwebstaub und Staubniederschlag. Diese Studien hätten gezeigt, dass
alle Grenzwerte für die Umgebung eingehalten würden.
15 Beschwerden seien offiziell eingereicht worden, schreibt das Umweltamt in seiner
Stellungnahme an das SIILFC. Ganz allgemein, sei es normal, dass es zu
Geruchsbeeinträchtigungen auf Cents komme. Das sei beim Genehmigungsantrag berücksichtigt
worden und nichts deute darauf hin, dass die Frequenz dieser Störungen höher sei als erlaubt.
Das Amt schreibt allerdings auch, dass verschiedenen periodische Messungsberichte darauf
hindeuteten, dass die Grenzwerte nicht immer respektiert würden. Das habe wohl auch damit zu
tun, dass die Asphaltproduktion nicht kontinuierlich verlaufe und deshalb der Schadstoffausstoß
variiere.
Ein Sprecher von Karp-Kneip sagte dem Tageblatt, dass die Firma kürzlich eine weitere
Geruchsanalyse in Auftrag gegeben habe.

Lärm- und Lichtbelästigung
Was die Lärmbelästigung durch Lastkraftwagen angehe, weist das Umweltamt darauf hin, dass
die Straßenverkehrsordnung Lkws gewisse akustische Signale vorschreibe. Solange die
diesbezüglichen Grenzwerte nicht überschritten werden, könne die Firma nicht gezwungen
werden, diese Signale an den Lkws zu ändern. Dem Sprecher von Karp-Kneip zufolge wurde der
Ladevorgang der Lkws aber mittlerweile in eine tiefere Ebene vor Ort verlegt, sodass quasi die
Geologie den Lärm absorbiere.

Bei einer Ortsbesichtigung mit der Präsidentin des Centser Interessenvereins habe er sich auch
selber davon überzeugen können, dass einige Scheinwerfer der Firma in der Tat sehr stark und
störend gewesen seien. Daraufhin seien einige dieser Lampen in eine andere Richtung gedreht
worden. Karp-Kneip sei auf jeden Fall an einer guten Kooperation mit den Anwohnern
interessiert und werde ihnen so weit wie möglich entgegenzukommen.
Laut dem Schreiben des Umweltamtes wurden kurz nach dem Lockdown voriges Jahr einige
Beschwerden eingereicht. Karp-Kneip habe erklärt, der Produktionsvorgang sei in der ersten
Woche nach dem „déconfinement“ schlecht geregelt gewesen. Dem Umweltamt zufolge hätten
die Daten vom Juli 2020 aber eine Verbesserung der Lage gezeigt.
Bezüglich der Lärm- und Lichtbelästigung schreibt das Amt, dass jeweils nur eine Klage
eingegangen sei. Das sei nicht verwunderlich, sagt Nadine Molitor, es sei etwas kompliziert,
online eine Beschwerde einzureichen. Das SIILFC werde versuchen, einen vereinfachten
Vorgang auszuarbeiten.

Unterschwellige Kritik am PAG
Die Frage, die man sich grundsätzlich stellen müsse, sei, ob es bei all denen Wohnungen, die auf
Cents geplant sind, überhaupt noch Sinn ergebe, dass ein Unternehmen wie Karp-Kneip auch
dort ansässig ist. Die Umweltverwaltung geht ebenfalls auf diesen Punkt ein und zeigt mit dem
Finger auf die Gemeindeverantwortlichen: „En manière urbanistique, la proximité de la zone
d’habitation et de la zone d’activités ne semble pas avoir été jugée critique par la Ville de
Luxembourg dans le context de l’établissement de son PAG.“
Die Centser Interessenvertreter haben vorgeschlagen, einen Park zwischen der Fabrik und dem
Wohngebiet anzulegen, sagt Molitor. Karp-Kneip wäre im Prinzip dazu bereit gewesen, doch sei
es laut der Präsidentin des Interessenvereins nicht möglich gewesen, die nötigen Grundstücke zu
kaufen. „Man muss wissen, dass Cents eines der wenigen Wohnviertel ohne einen Park ist“, sagt
Molitor. Alles in allem sei man zufrieden, dass die Firma Karp-Kneip einen Schritt auf sie zu
getan habe:  Streiten bringt uns nicht weiter. Seit einem Jahr zeigt sich Karp-Kneip
verständnisvoll. Wenn das aber nur eine Hinhaltetaktik ist und man uns übers Ohr hauen will,
werden wir entsprechend reagieren.“

 

Tageblatt 23.03.2021 – Luxemburg-Cents / Gestank, Lärm und störende Lichtimmissionen

 

 

 

No Comments

Post A Comment

Ouverture des terrains de tennis saison 2023 /
Opening of tennis courts for 2023 season

Le TCFC a le plaisir d’annoncer l’ouverture de ses terrains de tennis pour le
1 avril 2023. Veuillez trouver toutes les informations pour les cartes de membres et l’école de tennis sur notre site internet https://ballejaune.com/club/tcfetschenhaff-cents

The tennis club of cents is happy to share with all the opening of the tennis courts for 1st of april. Please find all information regarding the membership and tennis school on our website https://ballejaune.com/club/tcfetschenhaff-cents